Kurzchronik Schwante

Kurzchronik

Schwante

Urkundlich erwähnt wurde es im Jahre 1273, wo geschrieben steht, dass Schwante zu den Orten gehörte, die von dem Nonnenkloster Spandow "Weinlieferungen für gottesdienstliche Handlungen" erhielten. In dieser Urkunde wird Schwante "czwant" genannt..

Bedeutsam für Schwante ist, dass in einem Lehnsbrief des Markgrafen Ludwigs I. aus dem Jahre 1355 Dorf und Burg Schwante, damals eine Wasserburg, sowie die dazugehörigen Ländereien der Grafenfamilie von Redern zugesprochen wurden..

Eine weitere urkundliche Erwähnung fällt in das Jahr 1355 und der Ort hieß zu dieser Zeit "Swant" und es heißt: "Am 17. August 1355 verleiht Markgraf Ludwig der Römer der Witwe des Busso von Redern ein Leibgeding (Leibrente) im Dorf Schwante "in Villa Swant".
Aus dieser Dotation erhielt die Witwe eine jährliche Rente von "16 Stück Geldes".
Als Besitzer wird von dieser Zeit an immer die gräfliche Familie von Redern genannt. Ihr Besitz wurde als Burg der damaligen frühen askanischen Nordbefestigungslinie Kremmen-Schwante-Vehlefanz gekennzeichnet. Sie wurde angelegt, um die Markgrafschaft Brandenburg nach Nordosten hin zu verteidigen.
Die Familie von Redern war also vom Ende des 13. Jahrhunderts bis ins späte 19. Jahrhundert in Schwante ansässig.
Busso von Redern hatte bereits nach 1250 in "villa Swant" gesessen. Andere adlige Familien, die große Teile des Gliens erwarben, waren die von Bredow, die Grafen von Lindow und die Edlen Gänse von Putlitz..

Der Ort Schwante ist wahrscheinlich viel älter als bisher angenommen wurde. Der Ortsname Schwante wird aus dem wendischen Wort "swetu" abgeleitet, was auf deutsch "heilig" bedeutet. Man nimmt an, dass sich während der Wendenzeit an dieser Stelle ein Heiligtum befand und um dieses Heiligtum herum sich Menschen angesiedelt haben. Bemerkenswert ist die Lage der Kirche. Sie steht abseits hinter den Häusern der Dorfstraße auf der höchsten Stelle (nach den Höhenlinien des Messtischblattes). Sollte sie vielleicht absichtlich den höchsten Punkt des Dorfes bilden? War eine entsprechende Verlegung der Dorfstraße nicht möglich, weil unmittelbar dahinter das Gelände zu Wiesen, also früher Sumpf, absank? Oder stand an dieser Stelle schon das besagte heidnisches Heiligtum? Die Schwantener Kirche zählt zu den denkmalgeschützten Objekten unseres Kreises.

Umfangreiche Werterhaltungsmaßnahmen am Turm (Dachhaut/Putz) wurden in den letzten Jahren erforderlich. Seit 1574 ist Schwante eine Kirchengemeinde und mit diesem Datum wurde im Dorf Schwante ein Kirchenbuch geführt. Der Nachwelt erhalten geblieben ist der Name des Predigers David Schröder, der die "Annales Schwantenses" im Jahre 1606 begann. Sie enthalten vorwiegend Familiennachrichten bis 1680. Sie ist eine der ältesten erhaltenen Kirchenchroniken der Mark und wird im Domstiftarchiv in Brandenburg gelagert. Wie die Wetterfahne erzählt, wurde der einschiffige Barockbau mit einem reich gegliederten 30 Meter hohen Westturm (Haube und Spitzhelm) 1780 errichtet. Sicher ist aber, dass das Kirchenschiff Reste einschließt, die von einer im altrömischen Stil erbauten Feldsteinbasilika stammen. Nach ältesten Überlieferungen soll hier in Schwante schon um 1150 eine Ansiedlung bestanden haben.

Die Kirche in Schwante ist ein Zeuge, der uns aus jener Zeit der Adelsherrschaft der Grafen von Redern zu berichten weiß. Sie ist eine offene Kirche und oft sind Ausstellungen zu besichtigen.

Schwante ist ein Straßendorf - die breite Dorfstraße verläuft schnurgerade und weitet sich in der Mitte aus. Früher war das noch deutlicher, denn erst 1862 wurde der Straßenarm zwischen Pfarre und alter Schule versperrt. Die Schule war bis dahin eine Insel auf der Dorfaue. Um etwa dieselbe Zeit wurde der alte Dorfkrug in die Straße hinein vorgerückt. Die Straßenfront wurde von der Längsseite der Wohnhäuser gebildet. Die Höfe, Gärten und Äcker der Häuser sind rechtwinklig zur Straße aufgeteilt. Noch heute senkt sich die Straße am Nordausgang von Schwante und führt als Damm durch das Wiesental, früher gewiss Sumpf. Dieser Damm - im Kirchenbuch und Anales öfter als der "Kremmische Damm" oder schlicht als "Der Damm" erwähnt - wurde bis in die jüngste Zeit in der Frühjahrsschmelze zuweilen vom Wasser überspült und deshalb 1928/29 noch etwas erhöht und im Jahre 1998 nochmals verfestigt.

Schwante ist im Laufe der Zeit durch Ausbauten und neue Dorfteile vergrößert worden, der Dorfkern wurde aber in seiner ursprünglichen Form erhalten. Prägend für das Dorf Schwante ist der traditionsreiche Obst- und Gemüseanbau, der auch heute noch hier betrieben wird. Daneben werden an mehreren Standorten in der Gemeinde Rinder und Schweine gehalten. Die Feldflächen in der Gemeinde dienen vorwiegend der Futtermittelerzeugung für die eigene Tierhaltung. Um das eigentlich historische Dorf herum entwickelten sich in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts, wegen der für den Gemüseanbau günstigen Lage, viele Siedlerstellen. In den letzten zehn Jahren haben sich diese zersiedelten Bereiche verdichtet, so dass heute im Wesentlichen drei größere Wohnstandorte vorhanden sind, in deren Mitte das historische Dorf liegt. Es sind erste Initiativen entstanden, die sich, bezogen auf einzelne Vorhaben, um die Verbesserung der Situation im Dorf bemühen. Vorgesehen ist, den historischen Dorfkern von Schwante wieder zum attraktiven Lebensmittelpunkt des wachsenden Ortsteils zu entwickeln, die leerstehenden Gebäude wieder einer Nutzung zuzuführen. Begonnen wurde mit einer neu ausgebauten Kindertagesstätte und aus der "alten Post" wurde ein "neues Gemeindezentrum" mit Bürgermeisterbüro und Aufenthaltsräumen für Vereine. Auf dem Dorfanger wurde ein Holzbackofen errichtet, der von der Bäckerei Plentz als "Schaubäckerei" betrieben werden soll. Die über 100 Jahre alte Schmiede wird ebenfalls zum "Schauschmieden" wiederhergerichtet.


Sehenswürdigkeiten im Ort sind neben der Kirche, das Schloss Schwante mit seinem schön angelegten Park und das Schloss Sommerswalde mit den Nachbildungen des Berliner Reichstages und des Roten Rathauses.
Bei Rundfahrten wird immer wieder festgestellt, dass Schwante unbedingt sehenswert ist und schöne und lauschige Ausflugsziele besitzt. So z. B. den Mühlensee, einst künstlich angelegt auf 68 Hektar mit drei Millionen Kubikmetern Wasser.
Wegen seiner erheblichen Potentiale und der günstigen räumlichen Lage könnte das Dorf Schwante zu einem "Schaufenster lebendigen dörflichen Lebens in Brandenburg" werden..

Wir danken Frau Tadewald und Frau Koch für die freundliche Zuarbeit!

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